#Alarmstufe-Brot - Ernährungshandwerke überreichen Forderungspapier an den bayerischen Staatsminister Dr. Florian Herrmann

Handwerksbetriebe sehen sich seit Monaten einer enormen Kostensteigerung ausgesetzt. Das trifft die Ernährungshandwerke ganz besonders. Die massive Verteuerung der Produktionsbedingungen stellt viele Betriebe vor die Frage, wie sie die kommenden Monate überstehen sollen. Auch wenn die Beschlüsse der AMPEL-Koalition in die richtige Richtung gehen, sind sie insbesondere für mittelständische Unternehmen nicht ausreichend. Aus diesem Grund schlossen sich die bayerischen Bäcker, Metzger, Konditoren, Müller und Brauereien zusammen und bringen in einem Positionspapier dringend notwendige Anpassungen und Verbesserungen auf den Punkt.

Zu Gast in der Staatskanzlei

Auch die beeindruckenden Räumlichkeiten der Staatskanzlei konnten die angespannte Situation nicht verbergen. Der bayerische Staatsminister Dr. Florian Herrmann empfing im Kuppelsaal die Vertreter der fünf Gewerke, um das Positionspapier mit den Forderungen entgegenzunehmen. Zahlreiche Bäcker und auch Konditoren hatten sich dem Aufruf des Landes-Innungsverbandes angeschlossen und begleiteten den Termin persönlich. Dr. Florian Herrmann begrüßte die Gäste. Er war der Bitte um diesen Termin gerne gefolgt. „Sie rennen bei uns offene Türen ein. Wir stehen natürlich auf der Seite des Handwerks.“

Wir müssen die Stimme erheben – #Alarmstufe-Brot

Stephan Kopp, Geschäftsführer des Landes-Innungsverbandes für das bayerische Bäckerhandwerk (LIV) sprach stellvertretend für alle Gewerke. Zu den Forderungen stellte er mit Blick auf die unterschiedliche Regelung der Energiepreise für Industrie und Mittelstand fest: „Wir dürfen keine Zweiklassengesellschaft bekommen, wo größere Unternehmen billigeren Strom bekommen als die kleineren Unternehmen wie eben Handwerksbetriebe. Es muss gewährleistet sein, dass die Betriebe einheitlich behandelt werden. Auch wir brauchen gedeckelte Preise.“

Zu diesem wichtigen Punkt im Forderungspapier gesellten sich weitere wie die Geltung der Preisdeckelung auch für Altverträge sowie Spotmarktverträge, Lösungen für andere Energieträger wie Öl oder Pellets und die aktuelle sowie rückwirkende Entlastung von stark betroffenen Betrieben im Rahmen der Härtefallregelung.

Minister sagt Unterstützung zu

Dr. Florian Herrmann zeigte sich solidarisch. „Wir brauchen zwei Dinge: eine Deckelung der Energiekosten, so dass das Preisniveau wieder niedriger wird und wir brauchen einen Härtefallausgleich für die Phase, bis das eintritt.“ Mit Blick auf die Regelungen auf Bundesebene stellte er Hilfe aus Bayern in Aussicht. „Wir werden eingreifen. Wir haben für uns den 1,5 Milliarden-Rahmen beschlossen. Ein Teil geht an Unternehmer, der andere ist für soziale Einrichtungen geplant.“ Mit dem Forderungspapier zeigte er großes Einverständnis. „Wir sind in eine Richtung unterwegs. Ich habe mir die Punkte angeschaut. Es ist eigentlich alles so, wie die Staatregierung das auch sieht. Dort wo der Bund anders entscheidet, müssen wir mit unserer Härtefallregelung reingehen. Das kann ich heute zusagen. Wir ziehen da in eine gemeinsame Richtung.“

Forderungspapier der Ernährungshandwerke

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Rund 30 Bäcker und Konditoren unterstützten die Übergabe der Forderungen mit ihrer Teilnahme.
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Stephan Kopp, Geschäftsführer LIV (li) überreicht dem Minister Dr. Florian Herrmann (re) das Forderungspapier im Namen aller.
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Vor dem Übergabetermin sammelten sich die Bäcker vor der bayerischen Staatskanzlei.
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Gemeinsam formulierten die Ernährungshandwerke das Forderungspapier. V.l. Stefan Stang (Geschäftsführer Private Brauereien Bayern e.V.) Dr. Josef Rampl (Geschäftsführer Bayerischer Müllerbund e.V.), Werner Braun (stv. Landesinnungsmeister Landesinnungsverband für das bayerische Fleischerhandwerk), Dr. Florian Herrmann (Bayerischer Staatsminister), Lars Bubnick (Geschäftsführer Landesinnungsverband für das bayerische Fleischerhandwerk), Stephan Kopp (Geschäftsführer LIV), Rudolf Sagberger (Vorstandsvorsitzender Bayerischer Müllerbund e.V.)