Zur Geschichte

des Bäckerhandwerks in Bayern

Die Geschichte der bayerischen Bäcker-Innungen bzw. der Bäckerzünfte, wie es früher hieß, reicht weit in die Vergangenheit zurück – zum Teil bis in das 12. Jahrhundert. Sucht man nach den Ursprüngen dieses Zunftwesens, so wird man in allen Teilen des Freistaates Bayern fündig.

In Nürnberg zum Beispiel besteht das organisierte Bäckerhandwerk seit über 700 Jahren. Dies dokumentieren die erhaltenen Satzungsbücher. Auch in München ist die Existenz einer Bäckerzunft bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts verbrieft. Die Bäcker-Innung Augsburg findet ihre Wurzeln im Jahr 1274.

Wenn trotzdem viele Innungen in den letzten Jahren ihr 100-jähriges Jubiläum feiern konnten, handelt es sich dabei um Neugründungen, basierend auf das Innungsgesetz von 1881.

Existierten 1932 noch 167 Bäcker-Innungen in Bayern, bildete der 2. Weltkrieg mit seinen politischen Wirren einen tiefen Einschnitt. Viele Betriebe wurden zerstört und zahlreiche Inhaber kehrten nicht aus dem Krieg zurück.

Aber bereits 1947 zeigten sich die Erfolge der Aufbauarbeiten nach Kriegsende. 10.282 Mitglieder gehörten den 122 Bäcker-Innungen an. Schon vier Jahre später waren es 139 Bäcker-Innungen mit deutlich gewachsener Mitgliederzahl. 

Eine grundlegende Veränderung brachte dann erst die Gebietsreform Anfang der 70er-Jahre mit sich. Folge war eine Neuordnung der Innungsgebiete. Die Zahl der Innungen reduzierte sich 1973 auf insgesamt 94. 

Seit dem Ende der 70er-Jahre verläuft die Entwicklung ruhiger. Aufgrund von Fusionen hat sich die Zahl der Innungen aber weiter reduziert. Derzeit beträgt die Zahl der bayerischen Bäcker-Innungen noch 52 mit einer durchschnittlichen Mitgliederzahl von durchschnittlich 38 Betrieben.