#MutZurHilfe – Bäckerhandwerk und Krisendienste Bayern setzen sich gemeinsam für Soforthilfe in seelischer Not ein
Der Landesinnungsverband des bayerischen Bäckerhandwerks setzt mit dieser Aktion ein starkes Zeichen für die Bedeutung von psychischer Gesundheit.
Träger der Krisendienste Bayern sind die sieben bayerischen Bezirke, die die Aktion initiiert haben. Der Präsident des Bayerischen Bezirketags Franz Löffler und Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger starteten am 5. Juli in Gräfelfing bei München die #MutZurHilfe-Aktion. In der Akademie des Bayerischen Bäckerhandwerks reichten sie Brezn und Gebäck in den Krisendienst-Tüten über die Theke. Unterstützt wurden sie dabei von Katjenka Wild von den Krisendiensten Bayern; Josef Mederer, dem Bezirkstagspräsidenten von Oberbayern sowie von fachkundigen Bäckerei-Fachangestellten.
„Seit gut einem Jahr haben wir dieses Projekt vorbereitet“, erklärte der bayerische Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger. „Täglich besuchen in ganz Bayern unzählige Kundinnen und Kunden die Bäckereien, um ihre Backwaren zu kaufen. Dort begegnen sie anderen Menschen, kennen das Verkaufspersonal, tauschen sich aus“, sagte Traublinger. „Unsere Verkaufsmitarbeiter erfahren im Gespräch mit den Kunden oft sehr viel über deren Leben, Sorgen und Nöte. Deshalb unterstützen die bayerischen Innungsbäcker das Projekt. In unseren Bäckereien erreicht die Aktion #MutZurHilfe die Menschen unmittelbar.“
Bezirketagspräsident Franz Löffler betonte: "Bäckereien sind auf dem Lande wie in der Stadt ein wichtiger sozialer Treffpunkt. Deshalb ist diese Aktion so gelungen! Mit ihr erreichen wir Menschen in ganz Bayern. Wir setzen damit gemeinsam ein starkes Zeichen gegen die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Dafür danke ich den bayerischen innungsbäckern sehr herzlich. Denn: Krisen können jede und jeden treffen - und hinter jedem Anruf bei denKrisendiensten Bayern steht ein Mensch, der in einer seelischen Notlage nicht alleine bleiben muss."
Oberbayerns Bezirkstagspräsident Josef Mederer ergänzt: „Die Kooperation mit dem Bäckerhandwerk ist für uns von unschätzbarem Wert. Wir erreichen damit Menschen direkt in ihrem sozialen Umfeld. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu Normalität und Inklusion. Denn für Menschen in seelischen Notlagen muss es genauso selbstverständlich sein, sich bei den Krisendiensten Bayern beraten zu lassen, wie für Menschen mit somatischen Erkrankungen, die sich an einen Arzt oder eine Ärztin wenden. Es ist enorm wichtig, dass alle Menschen die Hilfe erhalten, die sie brauchen.“
Katjenka Wild, fachliche Leitung der Leitstelle Oberpfalz, sagte stellvertretend für alle Leitstellen der Krisendienste Bayern: „Bei Krisen und seelischen Erkrankungen gilt: Je früher die betroffenen Menschen professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, desto besser. Leider zögern viele Menschen immer noch sehr lange, bevor sie diesen Schritt gehen. Wir danken den bayerischen Innungsbäckern für ihre Unterstützung! Jede teilnehmende Innungsbäckerei verbreitet das Wissen, dass professionelle Hilfe in einer Krise nur einen Anruf entfernt ist.“
Flankiert wird die Aktion auf vielfältige Weise. Rund drei Wochen lang bewirbt das Bäckerhandwerk bayernweit in den beteiligten Bäckereien die psychosoziale Soforthilfe der Krisendienste Bayern. Auf den Social-Media-Kanälen des Landes-Innungsverbandes, der Krisendienste Bayern und der sieben Bezirke wird die Aktion ebenfalls intensiv begleitet.
Unter dem Hashtag #MutZurHilfe posten die Social-Media-Teams Informationen zu den Hilfsangeboten der Krisendienste. Auf den Bäckertüten selbst heißt es: „Seele erschöpft?“… „Hoffnungslos?“… „Wir helfen dir!“ Natürlich fehlt auch das Erkennungszeichen der Krisendienste nicht – die Wort-Bild-Marke mit der Nummer 0800 / 655 3000 und mit dem Hinweis: „Wir sind für Sie da.“ Die Krisendienste Bayern sind täglich rund um die Uhr erreichbar, der Anruf ist kostenfrei.
Im Jahr 2022 führten die Krisendienste Bayern 82.473 Telefonate mit Menschen in seelischer Not. Die mobilen Einsatzteams führten 2.973 persönliche Kriseninterventionen durch.